1. Februar 2007

Ist Aufarbeitung der Stasi-Akten Geldverschwendung?

Betr.: Leserbrief vom 01.02.2007

Die Öffnung der Stasi-Akten, der öffentliche Zugang zu einem Geheimdienst und seinen Machenschaften und die Aufarbeitung auch des letzten Schnipsels, ist dem politischen Willen der letzten Volkskammer zu verdanken und ein Meilenstein auf dem Wege zur Demokratie. Die Geschichte einer Diktatur aufzuarbeiten ist keine Verschwendung, denn die Aufgabe einer humanen Gesellschaft.

Wenn gefordert wird, man solle die sechs Millionen Euro für den Einsatz neuester Technologie in diesem Bereich besser für Renten und Schulen einsetzen, wird übersehen, dass es bei der Umsetzung sich um eine Einmalzahlung im Cent-Bereich für die Betroffenen handelt.

Die Forderung ist eine populistische Parole aus dem Hoheitsgebiet des Stammtisches. Und die Politikerbeschimpfung ist in diesem Fall besonders schäbig, denn hier wird kein Geld von Faulenzern zum Fenster hinausgeworfen, sondern ein historischer Auftrag erfüllt.
 
Hans-Jochen Tschiche
Satuelle

zurück